Von der Kleinen Zeitung, wohin unter anderem der einstweilen letzte Chefredakteur der Wiener Zeitung gewechselt ist, sind Leserbriefe aufgenommen worden.
03.02.2025
Auf Schatzsuche
In Norwegen wurde ein Schatz gefunden: Die Einnahmen aus den Öl- und Gasvorkommen veränderten die finanzielle Situation des Landes. Derzeit wird über das künftige Budget der Republik Österreich verhandelt. Eine Bankenabgabe erinnert, um im Bild mit Norwegen zu bleiben, an eine (Erhöhung der) Mineralöl- oder Energieträgersteuer.
Doch auch in Österreich gibt es, wie in jedem anderen Land, einen Schatz: Die „Quelle des gesellschaftlichen Reichtums“ ist die Arbeitsteilung. „Wir“ haben nur vergessen, den Preis dafür zu berücksichtigen. Holten „wir“ es nach, dann würden Jahr für Jahr die Budgetsorgen geringer, bis eines Tages der Staat, zum Beispiel wie in Norwegen, die Pensionsvorsorge für alle Bürgerinnen und Bürger unterstützen und damit jede und jeden einzelne(n) entlasten könnte, ohne sich selbst – weiter oder wieder – verschulden zu müssen.
(Kleine Zeitung, 03.02., S. 18 , online).
31.10.2024
„Wählerwille“
Den einen Wählerwillen gibt es nicht. Es gibt zumindest so viele Willen wie Stimmberechtigte. Weder wählt der Wähler, wen er möchte, noch wählt er, wie es weitergeht, wenn alle anderen auch gewählt haben. Warum nicht den Wähler wählen lassen, wen er möchte, und nicht nur, wer sich zur Wahl stellt? Warum nicht wenigstens auch Wähler fragen, welche Koalitionen gewollt würden? Oder führt das ins Chaos? So jedenfalls kann man alles Mögliche dem „Wählerwillen“ zuschreiben. Wehren kann sich dieser dagegen nicht.
((Kleine Zeitung, 31.10., S. 38/39 , online).
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